Die dreistesten Kooperationsanfragen! #1

Mittlerweile erreichen mich fast täglich Anfragen von Unternehmen, die nach einer Kooperation fragen. Eigentlich ein Grund in Jubelschreie auszubrechen. Ja nur eigentlich! Wäre da nicht die irrsinnige Vorstellung mancher Unternehmen. Als Blogger hat man es dadurch manchmal wirklich nicht leicht. Aber immer wenn du glaubst du hättest schon alles gesehen, legt jemand noch eine Schippe drauf. Daher möchte ich euch heute meine 3 dreistesten Kooperationsanfragen vorstellen die ein absolutes NO GO sind!

Platz 3: SPAM-KOOPERATION

 

“Sehr geehrte Damen und Herren,

wir von der Firma XXX möchten Ihnen unser Produkt (Armband) vorstellen. Hätten Sie Interesse an einer Kooperation? Wir würden Ihnen 10% Rabatt auf unsere Auswahl geben. Dafür müssen sie einen Post mindestens 500 Wörter verfassen, 2 Instagram Postings und 1 Facebookpost.

Wenn Sie damit einverstanden sind dann schicken wir Ihnen ihren persönlichen Code zu.

(Keine Grußformel)”

1. Sie kennen deinen Namen nicht und wissen auch nichts über deinen Blog. Sie schreiben dutzende anderer Blogger an. Nach dem  Motto: “Ein paar werden ja schon zustimmen.” Ich finde es gibt nichts unpersönlicheres und unhöflicheres. Wenn sich jemand nicht mal die Zeit nimmt deinen Namen oder den deines Blogs rauszufinden, dann weißt du schon woran du bist. Schließlich möchten Unternehmen ja auch mit ihrem Namen angesprochen werden. 2. 10% Serious? Danke das ich mir einige Stunden den A**** aufreiße um 5€ zu sparen! 3. Grußformel? Wie schon bei 1. erwähnt absolutes NO GO!  Solche Mails landen direkt, ohne eine Antwort im Papierkorb!

Platz 2: SOLL ICH MIT MEINER JEANS BEZAHLEN?

 

“Zum Schreiben Deines Beitrags kannst Du Dir bei uns im Shop – z.B. passend zu Deinem Thema, Deiner Story oder Deines Ratgebers Artikel im Wert von bis zu 100 Euro als Rezensionsexemplare aussuchen, die Du im Anschluss behalten darfst. Vergütungen (z.B. Überweisungen/Gutscheine) können wir Dir leider nicht anbieten. Bitte sende mir gern Deine Beitragsideen und – wenn Du Rezensionsexemplare möchtest – die URLs der Artikel, Deine Größe und Deine Adresse, damit ich die Artikel für Dich bestellen kann. Du würdest die Artikel natürlich vorab bekommen und danach Deinen Beitrag veröffentlichen.”

Danke für den 100€ Gutschein, aber habt ihr schon mal dran gedacht, dass auch ICH Ausgaben habe, die ich leider nicht mit Kleidungsstücken bezahlen kann? Wenn ich das nächste Mal einkaufen gehe, werde ich einfach mit meiner neuen Jeanshose zahlen; die verstehen das sicher! Besonders frech für ein Unternehmen, welches so groß ist und sicherlich haufenweise Budget hat. Aber hier wird eben auch wieder nach dem Motto gelebt: ” Ein dummer wird schon kommen der das macht, warum sollten wir Blogger bezahlen, wenn es welche für lau machen?” Schließlich müsst ihr euch überlegen, dass das Unternehmen durch den 100€ Gutschein ja auch noch gewinnt, da ihr ihn in ihrem Shop einlöst!

Platz 1: DER KNEBELVERTRAG

(Diese Anfrage ist an Unverschämtheit kaum noch zu toppen, daher habe ich sie euch ganz kopiert!)

“Bei einer Kooperation darfst du Dir entweder eine Fliege, einen Querbinder oder ein Einstecktuch aus unserem Sortiment aussuchen. Wir können Dir unsere neue Sommerkollektion empfehlen, Du darfst Dir aber selbstverständlich auch ein Teil aus unseren einfarbigen Sets aussuchen. Nachdem Du die Wahl getroffen hast, meldest Du Dich bitte per Mail bei XXX@XXX.com. Wir schicken Dir dann dein ausgewähltes Produkt.

Bei einer Kooperation mit XXX sind bestimmte Regeln einzuhalten. Dazu zählen:

1. Das Benutzen des Hashtags: #XXX
2. Das Produkt soll auf dem Foto im Vordergrund stehen und nicht mit konkurrierenden Produkten in Zusammenhang gebracht werden.
3. Das Produkt soll klar verlinkt werden.
4. Die Bildqualität muss hoch, das Produkt scharf abgelichtet, und, falls ein Logo sichtbar ist, klar zu erkennen sein.

Ich würde Dich bitten, unseren Vertrag (siehe Anhang) einmal auszufüllen. Eine Mindestmenge an Bildern ist natürlich 1. Nachdem Du ihn unterschrieben hast kannst Du es per Mail an mich zurückschicken. Danach verlässt das Produkt sofort unser Büro. Vielen Dank im Voraus, ich freue mich!

Bei weiteren Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.

Liebe Grüße,
XXX”

Danke, dass ich mir eine Krawatte oder Fliege aussuchen darf. Ich wusste gar nicht das ich ein Mann bin?! Eine Krawatte kostet 20€. Oh, ich soll einen Post schreiben mit ausdrucksstarken Bildern und auch noch auf meinen anderen Social Media Seiten posten für 30€? Bei einer Arbeitszeit von 3-4h. Was für ein Geschäft! Im Vertrag standen übrigens Klauseln über Klauseln die einem Knebelvertrag glichen. Wer den unterschreibt, der ist wirklich selber schuld unter anderem hatte man nämlich jedes Recht an seinen Bildern abgegeben!

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Es wird Zeit was zu ändern. Bitte verkauft euren Blog nicht unter Wert! Ihr selbst wisst nur zu gut, was für eine Arbeit dahinter steckt! Je mehr Blogger Ausbeute Vergütungen ablehnen, desto mehr können wir in Zukunft für unsere Arbeit verlangen! #neinzuausbeute

Hattet ihr schon ähnliche Erfahrungen?
Wie ist eure Meinung zu dem Thema?

PS: Habt ihr Lust auf einen zweiten Teil der dreistesten Kooperationsanfragen? Dann lasst es mich doch gerne wissen!

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Comments

  1. August 24, 2016 / 6:23 pm

    Oh man! 😀 Das sind ja mal wieder ein paar Knaller-Anfragen. Ich selber bin mit meinem Blog noch ziemlich klein und an Kooperationen ist noch nicht zu denken. Aber ich lese immer wieder gerne solche Unverschämtheiten. Mich amüsiert das irgendwie, obwohl die Sache an sich natürlich echt traurig ist. Ich lese tatsächlich auch immer wieder, dass es teilweise sogar echt große und bekannte Unternehmen sind, die sich so etwas erlauben (wie gesagt, persönlich ist mir so etwas noch nicht passiert). Das grenzt ja schon fast an Ausbeutung. Aber so lange es Blogger gibt, die sich über solche Anfragen freuen und diese annehmen, so lange wird es auch solche Anfragen geben.

    Super Beitrag auf jeden Fall! 🙂

    Liebste Grüße

  2. August 24, 2016 / 6:38 pm

    Ich bin noch ganz neu in der Bloggerszene und von Anfragen/Kooperationen weit entfernt. Aber schon frech, was sich manche Firmen leisten. Gerade bei den von dir gebrachten Beispielen merkt man, wie wenig sich manche Firmen denken und einfach Massenmails verschicken. Unverschämt! Das macht doch auch die Firma bei den Bloggern/Usern unbeliebt! Natürlich ist Bloggen auch ein Job und harte Arbeit! Ich finde es nur schwer einzuschätzen ab wann (und ob überhaupt am Anfang) man wie viel Geld für was “verlangen” kann. Nach welchen Maßstäben gehst du da vor wenn ich fragen darf bzw. wie schätzt zu Kooperationen/Kooperationspartner ein?

  3. August 24, 2016 / 6:57 pm

    Hahaha….kenne ich leider auch und das auch von großen Unternehmen.
    LG Anja

  4. August 24, 2016 / 7:06 pm

    Hallo Lina,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag. Es ist wirklich unglaublich, was sich manche so vorstellen.
    Ich habe gestern auch einen Artikel über die Ausbeutung von Bloggern geschrieben, da ich es echt schade finde, wie sich manche ausbeuten lassen.

    Viele Grüße
    Heidi

  5. August 24, 2016 / 7:13 pm

    Toller Beitrag! Ich kann auch ein paar solche Beispiele aufzählen 😀 Hatte heute ne Mail im Postfach, mit dem Thema “Backen” 😀 Ich musste so lachen, da hat wohl jemand meinen Blog nicht angeschaut und einfach die Mail gesendet 😀
    Liebe Grüße,
    Jessi von https://moredolcevita.com

  6. August 24, 2016 / 8:57 pm

    Hui ein schweres Thema.
    Ich denke da kommt es sehr stark auf die Reichweite an, die man selbst hat. Meistens bin ich es die Firmen anschreibt – einfach weil ich meinen Lesern zeigen möchte was ICH gut finde. Wenn ich zu 300% hinter einer Firma oder einem Produkt stehe, dann brauche ich nicht zwangsläufig mehr als “nur” einen 100 Euro Gutschein.
    Das hängt eben sehr davon ab …
    Allerdings ist mein Blog für mich auch in erster Linie ein Hobby und ein Mittel mich auszudrücken. Inzwischen bekomme ich durchaus ähnliche Anfragen, doch da diese mich entweder zu sehr einschränken oder ich nicht so sehr zu den Firmen stehe (gerade im Zusammenhang wie Tierschutz und Menschenrechte), fallen die meisten von selbst aus meinem Schema.

    Kleinere Firmen deren Idee ich toll finde, unterstütze ich auch gerne.
    Solange ich vom bloggen nicht leben muss ist das auch kein Problem – doch ich verstehe dich durchaus: Mit ner Jeans kann man eben nicht viel anfangen, wenn der Kühlschrank leer ist 😉

    Liebe Grüße
    Justine
    http://www.justinewynnegacy.de/

  7. August 24, 2016 / 10:09 pm

    Interessanter Beitrag! Die Firmen versuchen überall zu sparen…. echt traurig…

  8. August 24, 2016 / 10:54 pm

    Mich hat man “ganz persönlich und exklusiv” ausgewählt über neue zweifelhafte Diätdrinks zu schreiben – bei einer Kleidergröße 34/36 bei 1,78m, die ich seit jeher habe. Nun gut, ich hätte ja behaupten können, dass ich mich von Geburt an nur damit ernähre 😉
    Richtig ärgerlich finde ich aber auch vermeintlich seriöse Anfragen, wo man dann ein aufwändiges Angebot erstellt und dann einfach nie mehr Antwort bekommt, auch nicht auf Anfrage, weil sie wohl auch dachten,man bietet das gegen eine Hose oder einen Schal an.
    Manchmal wäre es einfach schön, wenn diese Menschen vorab mal auf den Blog, die Mediaseite und ins “About Me” schauen würden..

    Ach ja – da fällt mir noch etwas ein… Ich sollte über Fruchtbarkeitshilfsmittel für den Kinderwunsch berichten (auf dem Beauty-, Fashion & Lifstyle-Blog), die bräuchte ich dann in der Tat dringend, wenn ich mich noch fortpflanzen wollte, Eine fremde Eizelle oder ein Wunder käme mir da mehr entgegen als ein empfängnisförderndes Gleitgel (wollten die auch eigene Bilder?). Ich werde nächsten Monat 50 und mein Sohn kurz darauf 24 🙂 Wie wäre es mit einem Post über “Seniorenbekleidung” oder Inkontinenz-Artikel?
    LG
    Chris von http://stylepeacock.com

  9. August 24, 2016 / 11:22 pm

    Das hat mir wirklich Freude gemacht zu lesen. WOW.
    Ich lerne immer mehr von dieser Blogger-Welt kennen und nun auch solche bizarren Schattenseiten…
    Als ich mich vor gerade einmal 4 Wochen auf den Weg gemacht habe, um dieses Medium einer eigenen Untersuchung zu unterziehen und mich darin auszuprobieren, war ich ganz naiv gewesen und habe mir gar nichts großes dabei gedacht…

    Was für Welten sich nun auftun…
    Was für Geschäfte, Absichten und Umgangsformen sich hinter diesem ganzen Unterfangen verbergen…

    Ich bin erstaunt!

  10. August 25, 2016 / 7:46 am

    Ich habe gestern erst zufällig einen Beitrag im TV dazu gesehen. Ich finde es frech, mit welchen Methoden einige Firmen möglichst günstig Werbung einfahren wollen, die am Besten nicht nach Werbung aussehen, aber möglichst nach deren Vorgaben erstellt sein soll.

    Ich hatte bei meinen noch eher überschaubaren Kooperationen Glück und mir wurde immer mindestens ein Honorar angeboten. Die Produkte wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt. Ganz am Anfang ist man sich nicht sicher, ob es nicht frech ist, eine Bezahlung zu verlangen – aber wenn man seinen Blog mit Liebe und Herzblut gestaltet, kommen pro Beitrag gerne mal 1-3 Stunden Zeit zusammen, das sollte man nicht vergessen.

    Lasst euch nicht ausbeuten! Wenn eine Firma euch eure Produkte nahelegen will, sollten sie euren (unseren) Einsatz würdigen. Sie wollen etwas von UNS, nicht wir von IHNEN. Und eine gute Firma weiß das und handelt entsprechend. Es ist ein Geben und Nehmen und wenn eine Kooperation auf beiden Seiten gut gelaufen ist, steht die Tür für die Zukunft immer wieder offen!

    Liebe Grüße und danke für diesen tollen Beitrag!
    Ani

  11. August 25, 2016 / 7:46 am

    Ja, kenne ich auch zu Hauf. Und ich kann es absolut nicht nachvollziehen. Ich arbeite selbst in einer PR-Agentur und bin viel für Bloggerrelations zuständig und wir würden nie auf die Idee kommen, das so zu handhaben oder solche Anfragen rauszuschicken. Ich finde da wird gehofft, dass der Blogger unwissend ist und ganz kalkuliert damit gespielt – und das ist ein totales NO GO. Unternehmen sollten wissen, dass die Blogger sich untereinander austauschen und nicht blöd sind.

    Dann entstehen solche Posts und als Unternehmen oder Agentur hat man dann einen Ruf weg.

  12. August 25, 2016 / 9:25 am

    Wow, das ist ja echt übel! Erschreckend, dass es wahrscheinlich genug Blogger gibt, die auf sowas hereinfallen und das machen 🙁

  13. August 25, 2016 / 1:14 pm

    Ich finde auch, dass Anfragen von Firmen, die nicht mal deinen Namen kennen ,oder man auch sonst merkt, dass kein Interesse an dem bestehet, was man mit seinem Blog vertritt einfach ignoriert werden sollten. Toller Post!
    LG
    Eli von
    http://www.doctorsfashiondiary.jimdo.com

  14. August 25, 2016 / 1:20 pm

    Sehr interessanter Artikel! Man erhält wirklich die skurillsten Anfragen als Blogger: von lustig bis unverschämt. Würde mich auf ein paar weitere Exemplare von dir freuen 😀

    Liebe Grüße
    Tabea
    http://bytabea.com/

  15. August 25, 2016 / 2:25 pm

    Toller Beitrag!
    Du sprichst mir aus der Seele ^_^
    Ich hatte auch schon paar mal richtig miese Anfragen von Firmen bekommen…aber es gibt genug die das trotzdem machen..deswegen hören die Firmen nicht auf

    Liebe Grüße

  16. September 6, 2016 / 4:11 pm

    Ein 100 €-Gutschein? 100 €? Das höchste, was ich in 3 1/2 Jahren jemals hatte, waren Testprodukte im Wert von ca. 50 €. Für 100 € würde ich einen Roman schreiben, definitiv. Das ist eine Menge Geld!

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